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Persönliche Höchstleistung leben

von Marc Klejbor, 3 min. Lesezeit

Zuerst möchte ich mit dir ein gemeinsames Verständnis zur „persönliche Höchstleistung leben“ erreichen. Über diese drei Wörter könnte ich eigentlich ein ganzes Buch schreiben. Aber beginnen wir zuerst mit einigen wichtigen Grundlagen zum Verständnis:

Formel = 50:50

Das Wort „Höchstleistung“ löst in rund 50% der Menschen eine Lust aus und die anderen 50% empfinden das Wort eher als Last, als Druck. Die Ursachen der Bewertung liegen in unseren Erlebnissen und Erfahrungen der Vergangenheit.

Das müssen wir Entscheider verinnerlichen, denn je nachdem wie mein Mitarbeiter es bewertet, muss ich meine Kommunikationsart bewusst wählen. Grundsätzlich geht es mir darum, meinem Gegenüber ein neues Verständnis zu seinen Bewertungen zu geben. 

 

Beispiel aus dem Leben

Wie Sie vielleicht wissen, war ich mal äußerst erfolgreich im Handball. Ich spielte in mehreren Auswahlmannschaften und erreichte den Zenit meiner Karriere mit der Einberufung in die Nationalmannschaft von Deutschland. Mit 19 Jahren wurde ich Sport-Invalide durch einen Sportunfall im Trainingsspiel bei TuSEM Essen.

Mein ganzes Leben brach mit diesem Unfall zusammen. Und ich befand mich in völliger Ohnmacht. "Was soll ich jetzt tun?" Mein gesamtes Leben drehte sich bis zu diesem Zeitpunkt nur um den Sport. (Anm. Damals überhaupt nicht, aber heute bin ich über diesen Lebenseinschnitt äußerst glücklich. Aber das ist ein anderes Thema, hier geht es jetzt weiter mit der "persönlichen Höchstleistung".)

Um die sportlichen Erfolge überhaupt zu erreichen, lebte ich im Alter von 13 bis 19 Jahren absolut fokussiert. Nicht die Schule. Nicht die Freundinnen. Nicht die Familie. Der Sport war die Nr. 1. Alles drehte sich 7 Tage die Woche, 24 Stunden rund um die Uhr nur um den Handball. Dafür verzichtete ich auf alles. Nur der Erfolg war wichtig.

Explosion der Hormone

Und wenn ich ein Ziel erreichte, was war dann? Ich sage es dir: Zuerst ein wahrer Gefühls-Tsunami. Eine Explosion der Hormone. Überglückliche Erleichterung und Hochgefühle über die eigene Leistung. Plus persönlicher Genugtuung für die zahlreichen Kritiker und Steine-in-den-Weg-Leger der Vergangenheit.

Und was folgt dann? Ich verrate es dir: Leere. Leere aufgrund einer Ziellosigkeit.
Denn was macht ein höchstleistungsorientierter Mensch, der sein Ziel erreicht hat?

  • Er wird entweder träge,
  • oder er sucht sich ein neues Ziel. Natürlich eins, was noch größer, noch unerreichbarer erscheint. Jim Collins prägte den Begriff „BHAG“ (Big Hairy Audacious Goals) mit seinem gleichnamigen Buch = große, fast unerreichbare Ziele.

Gierig sein 

Die Ursache für die Suche nach dem nächsten Ziel liegt in uns selbst. Das Streben nach einem Ziel schenkt uns Klarheit, Orientierung und Energie. Das sind männliche Eigenschaften. Das Streben zur Erreichung eines Ziels kann auch das Gefühl der Gier in uns auslösen. Und damit dürfen wir Menschen lernen, wachsam umzugehen.

Ich bin nicht der Befürworter von „wegschieben“ und „verbieten“. Das steigert noch mehr die Sehnsucht in uns. Ich befürworte das liebevolle Annehmen und respektvolle Umgehen mit den Themen, die wir so gerne nicht hätten, aber dennoch zu uns gehören.

Preis der BHAGs

Und den persönlichen Preis für die BHAGs dürfen wir auch bezahlen. Aber das erlernen bzw. erleben wir erst in einer späteren Zeitphase unseres Lebens.

Bei Sportlern kann man das sehr anschaulich beobachten: Der physische Körper ist verbraucht. Er wurde zu stark beansprucht und das vermeintlich schwächste Körperteil zerbricht. Bei mir waren das zwei Bandscheiben und mein linkes Knie.

Heute bin ich für diese beiden Körperteile sehr dankbar. Sie sind meine Signalgeber, die mir sagen: „Achte auf dich und deine momentane Lebensgeschwindigkeit. Du scheinst dich wieder zu überfordern.“ 😀

Gesundes Verständnis im Business

Wir Entscheider (selbständige Unternehmer oder angestellte Führungskräfte) dürfen lernen, ein gesundes Verständnis zur persönlichen Höchstleistung zu entwickeln und unseren Mitarbeitern ein gesundes Leben im Umgang mit der persönlichen Höchstleistung vorzuleben.

Aus meiner Sicht ist es überhaupt nicht mehr erstrebenswert, 60 oder noch mehr Stunden pro Woche zu arbeiten. Die Wissenschaftler haben uns nachgewiesen, dass das Raubbau am eigenen Körper ist. Und gerade Männer dürfen hinschauen lernen, was genau die Ursachen für unsere ungesunden Verhaltensweisen sind und Verantwortung dafür übernehmen.

Das Zauberwort heißt heute „Lebensqualität“. Und das können wir sehr gut bei den jungen Menschen im Arbeitsleben abgucken. Ich meine damit deren Grundhaltung, bevor sie in die Hamsterräder der Wirtschaft einsteigen und übermenschliche Leistungen erbringen möchten.

Tieferes Verständnis zur persönlichen Höchstleistung

Zur persönlichen Höchstleistung habe ich ein tieferes Verständnis. Ich verbinde damit:

  • Das synchronisierte, bewusste Ausleben der eigenen Werte,
  • der eigenen Glaubenssätze und
  • der eigenen Lebensmotive.

Plus der Findung der wahren Charakterstärken, um daraus das einzigartige Potenzial in uns auszuleben. Diesen Zustand beschreibt der Gründer der positiven Psychologie, Prof. Martin Seligman, mit "Aufblühen".

In einem Satz:

„Je eher ich weiß, wer ich bin und was mich wirklich auszeichnet, desto eher kann ich meine schöpferische Genialität entdecken und meinen bewussten Beitrag zum Ganzen leisten.“

 

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