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Die Selfhugging-Falle

von Marc Klejbor, 2 min. Lesezeit

Auf dem Weg zur wahren Leadership-Excellence sollten wir Entscheider (selbständige Unternehmer und angestellte Führungskräfte) einige sehr wichtige Grundlagen kennen und beherrschen. Heute stelle ich dir die sogenannte "Selfhugging-Falle" vor.

Die Selfhugging-Falle

Übersetzt aus dem Englischen, ist mit „Selfhugging“ die sogenannte Selbstverliebtheit gemeint. Aber diese Bedeutung meine ich hier nicht. Ich verwende dieses Wort in einem anderen Verständnis. Das möchte ich dir erläutern, anhand einer Reflexion:

Mit wem arbeitest du am liebsten zusammen?

Denk einmal kurz an alle direkten Mitarbeiter im Team.

  • Mit wem arbeitest du am liebsten zusammen?
  • Wie denkt dieser Mitarbeiter?
  • Wie handelt dieser Mitarbeiter?
  • Wie spricht dieser Mitarbeiter?

Neun von zehn Befragten in meinen Vorträgen und Seminaren antworten:

„Mit dem Mitarbeiter, der so ist wie ich!“

Genau das beobachten wir auch seit Jahren in der Beratung von Entscheidern. Unser Fazit:

"Wir Menschen lieben Menschen, die so sind wie wir!"

Wir arbeiten mit diesen Menschen so gerne zusammen, weil die Zusammenarbeit mit ihnen gefühlt reibungsloser verläuft. Da wir sehr ähnlich denken, ähnlich handeln und vielleicht ähnlich fühlen. Deshalb „fluppt“ die Zusammenarbeit auch. Das Verständnis in der Kommunikation funktioniert schneller, reibungsloser, ja fast "blind".

Ein Beispiel aus dem Arbeitsalltag

Herr Chef ist ein Quadrat. Er denkt wie ein Quadrat. Er spricht wie ein Quadrat und er handelt wie ein Quadrat. Seine Kunden sind Quadrate. Deshalb verstehen sie sich ja auch so gut. Denn seine Kunden wünschen sich quadratische Produkte. Und die kann Herr Chef natürlich liefern.

Doch irgendwann scheint der Markt für quadratische Produkte ausgeschöpft zu sein. Seine Kunden sind von den Quadraten gelangweilt. Sie wollen was Neues. Sie schreien nach Abwechslung und nicht mehr nach Quadraten.

Aber Herr Chef ist damit überfordert, denn seit über 25 Jahren hat er nur quadratisch gedacht, gegessen, geschlafen und gehandelt. Und plötzlich wacht er auf und seine Kunden fordern etwas Neues.

Nein, kein Dreieck. Ein Dreieck wäre zwar eine Option, aber nicht etwas wirklich Neues. Die Kunden wollen jetzt die Farbe "Orange"! Das Produkt muss orange sein. Und damit ist Herr Chef völlig überfordert. Denn Farben kann er sich nur schwer vorstellen. Er denkt nicht in Farben. Er spricht nicht in Farben. Er handelt nicht in Farben.

Also schreibt er die Stelle eines Produktmanagers aus. Er sucht einen "Orangenen". Und er hat wahres Glück. Es bewirbt sich tatsächlich ein mehrheitlich "Orange-Denkender", Orange -Sprechender" und "Orange-Handelnder".

Die Falle schnappt zu

Jetzt führt Herr Chef das Bewerbungsgespräch mit dem "orangenen Bewerber" und wenn Herr Chef nicht reflektiert ist und ganz bewusst handelt, schnappt genau jetzt die Falle zu. Es kollidieren zwei Welten miteinander. Die Zwei-Dimensionale-Welt des Quadrates von Herrn Chef mit der emotionalen Welt (farbigen Welt) des Bewerbers.

Unser Erfolgsimpuls

Interessiere dich für den Anderen. Für seine Sichtweisen. Für seine Überzeugungen. Und lass ihn sich entfalten. Deine eigene Welt kennst du aus dem Effeff! Die neue Welt des Anderen ist völlig anders. Und das ist genau der Schatz, den du heben könntest, für die Steigerung deiner Leadership-Kompetenzen.

Alle fünf Jahre

Du glaubst, das kann dir als Entscheider nicht passieren? Da irrst du dich gewaltig. Das passierte dir schon viel häufiger, als du vielleicht dachtest. Ich vertrete die Überzeugung, dass uns das alle fünf Jahre passiert. Und zwar stelle ich das bei den Bewerbern für unsere Ausbildungsplätze fest.

Alle fünf Jahre verändern sich die Persönlichkeiten der Bewerber erheblich. Manchmal nur um scheinbare Kleinigkeiten, aber mit enormen Auswirkungen auf die Zusammenarbeit.

Daher empfehlen wir dich dich neugierig für die „neuen Menschen“, die da kommen zu öffnen. Es erweitert deine Denk- und Handlungsweisen. 😀

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